Normandie 2017
Beim Treffen mit Uwe vor vier Wochen in Vlissingen (Sommer 2021) ist aufgefallen, dass in diesem Artikel fast alle Bilder fehlten. Da uns das Wetter momentan sehr an das im Sommer 2017 erinnert, haben wir den Bericht aktualisiert…. Sommer 2021
20.07. – 12.08.2017 Lelystadt – Deauville – Lelystadt 680 sm
Dreieinhalb Wochen bei viel Wind – meistens aus der „anderen Richtung“ 🙂 – und wenig Sonne wollten wir, in der Normandie angekommen, gar nicht mehr zurück. Jede Meile Richtung Westen war dieses Jahr erkämpft. Uns gefällt die Küste und es war nicht das erste Mal, dass wir hier waren. Die Sonne hat sich leider häufig versteckt. Der Test unserer Aries Selbststeuerung war erfolgreich. Auch die Angelausrüstung hat sich bewährt (immerhin hat sich beim einzigen Angelversuch eine Makrele anlocken lassen). Als es dann zurückging, war der Wind plötzlich weg und der Motor musste sich beweisen. Alles in allem, zurück im Ijsselmeer, hatten wir beide das Gefühl, hier gehören wir drei nicht mehr hin, es muss weiter Richtung Westen gehen … über den Tellerrand hinaus …
19.07. – 20.07.17 Lelystadt – Oostende 138 sm
Morgens um halb fünf los…über Amsterdam nach Ijmuiden. Hier kündigte sich das Wetter der nächsten drei Wochen an. Regen und ordentlich Südwest. Trotzdem weiter Richtung Oostende. In der Nacht meinte ein Lotsenboot in Rotterdam, wir sollten im Fahrwasser Rtg. Rotterdam nicht kreuzen und ganz schnell den Motor anmachen. Nach 26 Stunden pünktlich zum Frühstück und zur Dusche im Royal North Sea Yacht Club RNSYC in Oostende.
21.07. – 24.07.17 Oostende – Boulogne sur mer 69 sm
Bis zum Kap Gris Nez „Graue Nase“ ( mal Motor – mal kreuzend – mal Regen – mal Sonne) dann mit Sonne, aber die letzten 10 Meilen ohne Wind, nach Boulogne sur mer. Hier gefällt es uns immer wieder gut. Ab jetzt geht es ein Stück mit Susanne und ihrer Zora weiter.
25.07.17 Boulogne sur mer – Dieppe 59 sm
Gute 5 Bft aus West. Ein guter Tag, um endlich unsere Aries zu testen. Vor Dieppe darauf warten, dass die Fähre Richtung England den Hafen verlässt. Danach ein grauer, trüber Tag in Dieppe, wo es doch bei Sonne so schön hier ist. Moules et frites helfen, Urlaubsstimmung aufkommen zu lassen.
26.07.17 Dieppe -Fecamp 32 sm
Weiter nach Fecamp…zwischendurch Sonne, aber wieder gegen an.
27.07. – 31.07.17 Fecamp – Le Havre 31 sm
Nach einer fast schon stürmischen Kreuz in Le Havre.
„Un été au Havre / ein Sommer in Le Havre“: 500 Jahre Hafen und Stadt und das wird gefeiert… Kultur, Ausstellungen, und Veranstaltungen in einer Stadt, die seit 2005 Weltkulturerbe ist. Nach dem Krieg fast vollständig neu aufgebaut. Ein architektonisches Experiment, lange verschmäht; uns gefällt der herbe Charme. Genügend Gründe, zu verweilen! un ete au Havre
Eine unserer Verbraucherbatterien hat den Geist aufgegeben…es hat etwas gedauert, bis wir den Geruch identifiziert hatten. Ab jetzt müssen die verbleibende 100 A und die 75 A Starterbatterie reichen. Beide sind schon angezählt und werden im Frühjahr ausgetauscht.
31.07. – 01.08.17 Le Havre – Honfleur 15 sm
Weiter, ein kleines Stück die Seine hoch, nach Honfleur. Das krasse Gegenteil zu Le Havre. Touristische Hochburg der Normandie. Pittoresk, „ein Freiluftrestaurant“ rund um den kleinen Hafen. Durch einen Defekt der Brücke bleiben wir diesmal aussen vor und kommen nicht in den kleinen Hafen. Hier wird aus den Restaurants heraus der Pastis an Bord serviert… Aber es gibt auch die kleinen, ruhigen Gassen und Winkel.
02.08. – 03.08.17 Honfleur – Deauville 10 sm
Deauville / Trouville…hier waren wir noch nicht mit dem Boot. Gezeitenbedingt geht’s um halb fünf los. Beim Ablegen ist es noch dunkel. Gegen Mittag angekommen. Man lässt uns nur nach Deauville in die Marina. Die hat schon bessere Zeiten gesehen. Alles sehr künstlich incl. der Appartements aus den achtziger Jahren. Die beiden Städte haben Charme. Badeorte der Pariser Bourgeoisie des 19. Jahrhunderts.
Trotz Hochsaison ist in den Marinas nicht viel los, wie übrigens in fast allen Häfen der Normandie. Ein paar Engländer und niederländische Boote. Kein Vergleich zu den Niederlanden.
Hier testen wir unser neues Dingi „Karlchen“ mit dem alten Zweitakter von Evinrude. Wir entscheiden, dass leider ein neuer Motor her muß…
03.08. – 06.08.17 Deauville – Saint-Valery-en-Caux 49 sm
Ab jetzt geht’s zurück. Auch in St. Valery waren wir vor Jahren schon einmal. Aber nur kurz und wir haben es in guter Erinnerung. Ruhige 50 Meilen …
07.08. – 08.08.17 Saint-Valery-en-Caux – Le Treport 29 sm
Bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir den Hafen von Valery . Wir segeln dem Regen davon. Heute ist die Urlaubsstimmung perfekt
und zum ersten Mal kommt Zeit und Ruhe auf, unser Angelglück zu versuchen. Le Treport haben wir in schlechter Erinnerung. Hier wurden wir vor Jahren von Boulogne kommend bei guten 5 Bft wieder aus dem Hafen geschickt, weil die Schleuse defekt war. Mit neun PS und 26 Fuss war es nicht einfach, aus der engen Hafeneinfahrt gegen Wind und Welle hinauszukommen (Adrenalin pur). In der Abenddämmerung werden wir diesmal aber freundlich empfangen. Der Besuch lohnt sich – ein weiteres Kleinod der Normandie.
08.08. – 09.08.17 Le Treport – Dunkerque 88 sm
Es wird Zeit, zurück zu kommen. Für übermorgen ist reichlich Nordwind angesagt. Mit Regen und ohne Wind geht es noch im Dunkeln unter Motor aus dem Hafen…wir werden ihn erst in Dunquerke wieder ausschalten…
09.08. – 10-08.17 Dunkerque – Blankenberge 37 sm
Der Nordwind hat eingesetzt und wir segeln tatsächlich – ohne Regen – nach Blankenberge. Zwangspause in Blankenberge, der Nord nimmt immer mehr zu und erreicht am nächsten Tag 6-7, in Boen 8 Bft.
Wir fahren mit der Straßenbahn nach De Haan und genießen Wind und Regen vom Strand aus.
11.08. Blankenberge – Scheveningen 67 sm
Nach ruhigem Segeltag, ohne Regen, rechtzeitig in Scheveningen angekommen (diesmal ohne Ermahnung in Rotterdam), um im Fischpalais noch Kibbelinge und Fritten zu essen.
12.08. Scheveningen – Lelystadt 65 sm gesamt 670 sm
Am letzten Segeltag noch einmal „richtiger“ Wind, aber natürlich mit Regen. Es wird Zeit, in den Süden zu segeln.