Weniger als 30 Tage noch…

Karl ist wieder im Wasser. Das meiste am Boot ist getan. Jetzt gilt  „schoonmaken“,  wie es in den Niederlanden heißt. Die grossen Baustellen sind abgeschlossen und das Boot haben wir von Elburg über Urk nach Lemmer überführt.

Elektrik:

Alle Batterien sind verbaut, Solarpanele und Windrad komplett und angeschlossen. Mit den noch bestehenden Problemen des neuen Lichtmaschinen-Batterie-Laders werden wir uns über Pfingsten beschäftigen.

Unterwasserschiff :

Mit Hilfe von Freund/innen fertig und abgeschlossen. Eigentlich ja eine Baustelle, die wir gar nicht auf dem Plan hatten. Als wir Karl kauften, war er durch den Voreigner frisch mit Coppercoat beschichtet worden. Coppercoat (eine Kupfer Epoxidharzmischung)  hält eigentlich bis zu zehn Jahren.  Im Herbst – nach zwei Jahren im Wasser – der grosse Schreck, weil sich die Beschichtung komplett von der Grundierung löste. Nach vielem Hin und Her mit der Ausführungsfirma haben wir zumindest das Material von der Firma gestellt bekommen und den Neuanstrich dann selbst übernommen. Bei der Gelegenheit haben wir auch den Wasserpass gleich höher gelegt, da Karl auf unserer Reise mit Sicherheit an Gewicht zulegt.

Fenster:

Auch eine Baustelle, die so nicht geplant war. Die Erneuerung von vier Fenstern haben wir letztes Jahr an eine Firma aus Amsterdam vergeben. Nach Neueinbau waren alle vier Fenster undicht, die Nachbesserung begann nicht erfolgversprechend und so haben wir der Firma weitere Pfuscharbeiten an unserm Boot untersagt. Die FA. MarinAcry, Herr Rodenkirchen, war dann unsere zeitliche und fachgerechte Rettung. Wie von uns vermutet, mußten alle Fenster wieder ausgebaut werden. Der gröbste Fehler war ein falscher Primer auf dem Aluminiumrahmen. Die neuen Fenster sind mittlerweile wieder eingebaut und sehen aus, wie neue Fenster eben aussehen sollen. Den noch bevorstehenden Dichtheitstest werden sie sicher ebenfalls bestehen.

Mast / Bimini :

Alle Kabel sind erneuert, alle Fallen neu eingezogen. Eine Arbeit, die uns einige Nerven gekostet hat. Es gibt Tage, da gelingt einfach nichts und Tage später geht plötzlich alles wie von selbst. Alle  Wanten sind auch erneuert und wir fast segelfertig.  Letztes Wochenende ging es nach Lemmer, damit dort das Bimini montiert werden kann. Die Fa. de Vries hat die Fertigstellung in den nächsten drei Wochen zugesagt und da wir nach Ankunft in Lemmer nochmals alles besprochen haben, sind wir ganz optimistisch.

Wir :

Obwohl alles planmässig verläuft, wächst die Anspannung. Es ist eben kein normaler Urlaub. Was erwartet uns ? Haben wir alles bedacht? Ist alles vorbereitet…(definitiv nicht). Gesundheitlich spielte mein Körper dieses Jahr verrückt. Mein Rücken wollte sich mit Macht  in den Vordergrund drängen. Der Bandscheibenvorfall ist immer noch nicht ganz ausgestanden.  Mittlerweile habe ich keine Lust mehr auf Medikamente… Die Impfungen und etliche Cortisonspritzen in die Wirbelsäule fordern ihren Tribut. Mittlerweile muss ich die Spritzen nur noch sehen und kann schon nicht mehr schlafen. Alles nicht so einfach. Orthopäde, Neurologe und Physiotherapeut arbeiten dran und alle sind guter Hoffnung, dass es funktioniert. Danke an dieser Stelle.

Trotz allem bleibt ein mulmiges Gefühl. Es wird noch ein paar Wochen dauern, bis das Vertrauen in den eigenen Körper zurück ist.

Auch unsere Arbeit geht dem Ende entgegen. Silke muss noch eine Woche, dann tritt sie dank Überstunden und noch ausstehendem Urlaub ihr Sabbatical bei der Stadt Mülheim an. Auch bei mir sind die Objekte so gut wie abgeschlossen. Für ein laufendes Bauvorhaben sind alle Weichen gestellt. Habe mich mit einem jungen Kollegen zusammengetan und wir sind dabei, eine Architekten-GmbH zu gründen. Dabei habe ich ein sehr gutes Gefühl auch für die Zukunft.

Das Leben ist und bleibt spannend….

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