Leuchttürme

Es geht weiter Richtung Camaret-sur-Mer. Sozusagen um die Ecke rum. Morgens um halb acht, die Fähre ist gerade angekommen und verlässt den Hafen wieder um neun. Dazwischen dürfen wir, nach Rücksprache mit der Hafenmeisterin, den Hafen verlassen. Obwohl die Sonne scheint, ist es frisch und feucht, aber kein Nebel, wie die letzten Tage. Aber wieder weht wenig Wind. Immerhin nicht von vorne, sondern von hinten. Das kennen wir ja jetzt schon. Nachdem wir die Ile de Batz umschifft haben, versuchen wir es mit segeln. Nach einer Stunde haben wir den Strom mit, aber ohne helfenden Motor sind es nur zwei bis drei Knoten und wir wollen im Chenal du Four nicht unbedingt Gegenstrom bekommen (Kanal zwischen Ile de Ouessant und dem Festland). Also muss der Motor wieder ran. Die Küste der Leuchttürme…nach und nach tauchen sie aus dem Dunst auf. Man kennt die Bilder, auf denen die Wellen fast bis zur Turmspitze hinaufbrechen. Gut, dass es heute nicht so ist. Fast schon zu friedlich ist alles und im Laufe des Tages wird es warm. Nachmittags, wir sind mittlerweile im Atlantik, hören wir im Radio das Endspiel Frankreich gegen Kroatien und als wir in die Bucht von Brest einbiegen, hat es Frankreich geschafft. Ab dem Pointe de Saint-Mathieu segeln wir jetzt in einer wunderschönen ruhigen Abendstimmung langsam Richtung Camaret. Beim Anlegen dröhnt lautes Gejohle und Gehupe aus der Stadt. Kein Wunder…

Kaum sind die Leinen fest, werden wir von einem deutschen Paar angesprochen, die ebenfalls eine MOODY haben und ihre einjährige Atlantikrunde fast beendet haben. Es werden über die Reling Erfahrungen getauscht, aber leider sind die Beiden arg unter Zeitdruck, Ende Juli  müssen Sie wieder zurück sein, weil die Arbeit ruft. Noch haben wir andere Probleme. Wir erfahren, dass die Tankstelle (für Boote) in Camaret defekt ist. Da wir seit Stellendam die ein oder andere Stunde motort sind, müssen wir ein paar Liter nachfüllen, bevor es auf die Langstrecke Richtung Spanien geht. Wir wollen zwar segeln, aber sicher ist sicher. Die Hafenmeisterin ist gebürtig aus Deutschland und organisiert einen Fahrservice zur nächsten Tankstelle im Ort. Nicht nur wir haben dieses Problem. Die gefüllten Kanister werden sogar mit Einkaufswagen und Trollis über die Stege transportiert. Für alle die, die den gleichen Weg noch vor sich haben: in zwei Wochen soll alles wieder repariert sein.

Seit Sonntag beschäftigt uns jetzt auch die Biskaya. Die erste Langstrecke, immerhin ca. 350 Seemeilen am Stück. Drei Tage, vielleicht drei Nächte. Im Vorfeld regelmäßig das Wetter abfragen, noch ein wenig Proviant einkaufen, letzte Vorbereitungen für Karl und uns treffen… Spannend ist es auf jeden Fall, nachdem wir unseren Tellerrand jetzt erreicht haben 😉

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