Nördliches Galizien

 

Ribadeo – Viveiro
Bei schönstem Sonnenschein Leinen los in Ribadeo. Leider ist wenig Wind, so dass unser Volvo herhalten muss. Entlang an der wunderschönen Küste wird es uns aber nicht langweilig und am Nachmittag laufen wir in die Bucht von Viveiro ein. Ankern oder Marina? Wir entscheiden uns für die Marina, da die Altstadt sehenswert sein soll und unser Schlauchboot noch immer nicht präpariert ist. Auf gut deutsch: wir sind zu faul, es aufzupusten… Die Marina beweist sich als Flop: schlechte, wenn auch sehr bunte und mit frischen Blumen dekorierte Sanitäranlagen – man ist zumindest bemüht. Als wir dann am Spätnachmittag in die Altstadt gehen, werden wir wieder versöhnt, weil es hier wirklich schön ist. Mal wieder können wir an einer Pulperia nicht vorbei (Restaurant, in dem es haupsachlich Pulpo, also Tintenfisch in den unterschiedlichsten Varianten zu essen gibt). Das ist hier in Galizien einfach köstlich und schlichtweg ein Muss! Abends wird es frisch und sowohl die Wolken als auch der Regen kommen die Berge herunter.

Viveiro – Cedeira

Am nächsten Morgen ist alles verhangen, feucht und nicht mehr so ganz gemütlich. Wir entscheiden uns, die Leinen loszuwerfen, auch wenn wir – so wie es aussieht – wieder motoren müssen, da in dieser sonst so windreichen Ecke Flaute herrscht. Aber besser so, als daß wir eingeweht werden. Tagesziel ist Cedeira, eine von Hans (SY Snowball) empfohlene Ankerbucht. Heute ist das Wetter nicht freundlich, eher gespenstisch…alles ist verhangen, die Felsen stehen im Dunst, manchmal auch im Nebel. Die Wolken liegen sozusagen auf dem Wasser. Irgendwie auch schön und außerdem typisch für den galizischen Sommer. Wir beschäftigen uns zum ersten mal intensiv mit unserem Radar. Während wir nachmittags in die Bucht von Cedeira einlaufen, bricht die Sonne durch die Wolken. Eine gut geschützte Bucht, in der zum ersten Mal unser Anker fällt. Da von hier aus das Meer nicht mehr zu sehen ist, glaubt man sich eher auf einem Bergsee als an einer Küste in Spanien.

Cedeira – Coruna
Bei tollstem Segelwetter geht es am nächsten Morgen ankerauf. Endlich wieder segeln und fast lautlos dahingleiten (nachdem wir unsere  Aries-Windsteuerung mit Zauberöl besänftigt haben). Leider hält das Wetter nur bis Mittags. Wieder zieht es sich zu, wird grau und als wir in die Bucht von Coruna einbiegen, ist es mit dem Wind auch vorbei. Im Dunst taucht aber schon Coruna auf, eine Hafenstadt mit ca. 200.000 Einwohner/innen. Kurz vor der Hafenansteuerung scheint wieder die Sonne; freundlicher könnte die Stadt uns kaum empfangen – glauben wir zu dem Zeitpunkt noch. Vorbei an der ersten Marina geht es in den Stadthafen, wirklich mitten in der Innenstadt. Jetzt knallt die Sonne und nachdem alles (Segel, das Cockpit etc.) davor geschützt  und der Anleger getrunken ist, entscheiden wir uns zu einem ersten Abstecher in die Stadt.

Eine Mischung aus Barcelona und Marseille, aber doch ganz eigen. Uns gefällt es auf Anhieb. Gleich an der ersten von etlichen Eisdielen müssen wir haltmachen und uns ein Eis gönnen. Als wir dann in die Altstadt einbiegen, empfängt uns ein Mittelaltermarkt, der sich über die ganze Altstadt ausbreitet. Aber hier lassen wir einfach die Fotos sprechen, einfach nur die entsprechenden Geräusche und Gerüche dazu vorstellen! Nachdem wir uns mehrere Stunden haben treiben lassen, geht es zurück auf’s Boot, um diese „Bergrüssung“ erst einmal sacken zu lassen. Am Abend erkunden wir auch die Innenstadt, um aber doch wieder in der Altstadt zu landen. Im Dunkeln ist das Treiben jetzt noch reger, lauter und intensiver…

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