La Isla Bonita (La Palma 1)

Bevor wir uns von La Palma verabschieden, heute gleich zwei Blogeinträge, weil wir uns nicht für einen Titel entscheiden können 😉

Bekanntlich suchen wir uns ja gerne die Häfen im Nordosten der jeweiligen kanarischen Insel aus, um auf unser Paket von Silentwind zu warten. Nach Teneriffa und La Gomera also jetzt Santa Cruz auf La Palma. Die Marina ist kleiner als wir dachten und trotz der 15 Boote der „Rallye des Iles du Soleil“, die hier via Cape Verde Richtung Guadeloupe in die Karibik starten, gibt es noch freie Liegeplätze im Hafen. Das liegt vermutlich am „schlechten Ruf“ der Marina, weil hier erst seit Mitte 2018 ein eingebautes Gate den Schwell verringert. Bis dahin war es offenbar das reinste Tanzvergnügen für die Boote. Freunde haben den Hafen aber trotz des neuen Tors vorzeitig verlassen, weil der Schwell so heftig war, dass Sie selbst in Ihrem Katamaran heftig durchgeschaukelt wurden. Das lag möglicherweise an der zeitgleich durchgeführten Reparatur des Tors, das bis dahin mit ununterbrochenem Gequietsche den Anwohner/innen den Schlaf geraubt hat.((La Palma News)
Wir haben also bis jetzt Glück, denn während unseres 14tägigen Aufenthaltes hier ruckelt es zwar regelmäßig etwas wie am Ankerplatz, aber niemals wirklich bedenklich oder nervtötend. Die täglich gegen 23.00 h einlaufende und bis morgens hörbare Fähre ist da schon gewöhnungsbedürftiger.
Nach dem Start der „Ralleye des Iles du Soleil“ am 10.11. gibt es hier jedenfalls freie Platzwahl, schade für die Marina. Zuflucht bietet sie seit letzter Woche nach dem Mastbruch bei der Route de Rhum dem knallgrünen 40 Fuß Regattaboot von Maxime Sorel ( mehr in einem Artikel der YACHT) .

Uns gefällt die Nähe zum wunderschönen historischen Stadtkern von Santa Cruz gut, so dass wir auch nach Erhalt (endlich) des neuen Silentwind-Reglers entschieden haben, nicht in den Südosten nach Tazacorte zu wechseln. Gleich am ersten Tag fällt uns neben dem Hafen an einer Hauswand das 3 x 4 Meter große Reiterbildmosaik auf. Die Inschrift „Nitrato de Chile“ macht uns neugierig. Bereits 1929 dort platziert, erinnert es heute an die früheren Handelsbeziehungen mit Südamerika. Als Basis für Kunstdünger wurde Natriumnitrat in großen Mengen von Chile über den Hafen von Santa Cruz de La Palma nach Europa verschifft. Dieses Mosaikmotiv begegnet uns in Santa Cruz z. B. auf Tassen und T-Shirts immer wieder und scheint mittlerweile Markenzeichen der Stadt zu sein.

Santa Cruz beeindruckt uns durch viele Bauten aus dem Mittelalter, die nach außen sehr gepflegt sind, allerdings nicht selten leer stehen. Mit vielen Pflanzen an den Balkonen soll dieser Eindruck wohl etwas gemildert werden. Auch auf dem Marinagelände hat von mehreren Ladenlokalen nur der kleine shipchandler -in der hintersten Ecke- mit überwiegend Angelbedarf und an einigen Tagen auch eine Bar (cerveceria) geöffnet. Alle anderen mußten irgendwann schließen, weil die Kreuzfahrtpassagiere, die hier auf dem Weg vom Kreuzfahrtschiff zur Innenstadt vorbei kommen, wohl doch nicht den erhofften Umsatz brachten. Auf der Suche nach einem wasserfesten Kippschalter sind wir dann aber in Santa Cruz durch Zufall bei „el chopo“, einem ziemlich gut ausgestatteten Nautikladen mit Volvo Penta- und Suzuki-Service, an der Calle la Portada in Hafennähe fündig geworden.

Beim Erkunden der Stadt lassen wir uns vorbei an bunten Hausfassaden, prachtvollen Gärten, einer Vielzahl unterschiedlicher Pflanzen und kleinen Wegen treiben und entdecken in einem z. Z. trockenen Flußbett sogar viele dort lebende Hühner.

Von Santa Cruz aus können wir prima unsere Tagesausflüge mit Auto oder Bus starten, haben die freie Auswahl zwischen netten Restaurants und da wir mehr unterwegs als im Hafen sind, verzichten wir vorsätzlich auf die Sonnenseite der Insel. Dennoch sehen wir uns natürlich den Hafen in Tazacorte (Transocean Stützpunkt) an und verbringen nette Stunden dort mit Inge-Lore und Ralf an Bord ihrer „malwieder“.

La Palma selbst ist mit ihren ca. 86.000 Einwohner/innen die nordwestlichste und mit ca. 2 Mio. Jahren eine der jüngsten, dafür aber die waldreichste und grünste Insel der Kanaren. Nicht umsonst wird La Palma auch La Isla Verde (die grüne Insel) oder La Isla Bonita (die schöne Insel) genannt. Beides ist sie; sehr grün und sehr schön. Unendlich viele, dabei auch viele sehr anspruchsvolle, Wanderwege lassen tief ins Inselinnere blicken. Mittelpunkt der Insel ist der Nationalpark, die große Caldera de Taburiente. Die Länge unserer Wanderungen bleiben wegen Hans nach wie vor schmerzhaftem Rücken überschaubar. Seit unserer Abfahrt im Juni in Stellendam sind wir aber immerhin nicht nur rd. 4.000 km gesegelt, sondern jede/r auch 800 Kilometer gelaufen bzw. gewandert.

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